Event Catering: Food Trends und aktuelle Herausforderungen

Blogartikel von Karin Ruhland am 1. März 2024

In der Eventgastronomie geht es um mehr, als darum die Gäste satt zu bekommen. Das Genusserlebnis steht im Vordergrund – mit der Betonung auf beidem: Genuss und Erlebnis. Deswegen entwickeln gute Catering-Anbieter ihr Angebot im Event Catering weiter und verfolgen die Food Trends, die sich im Bereich der Eventgastronomie ergeben. Einer der das beherrscht, ist unser Catering Partner Würmli Catering AG. Wir haben bei Michael Kienast, Geschäftsführer der Würmli Catering AG, nachgefragt wie Würmli Catering aktuelle Food Trends umsetzt und welche Herausforderungen sie in ihrem täglichen Business meistern. Würmli Catering ist bekannt für seine innovative und qualitativ hochwertige Küche. Der Blick hinter die Kulissen ist ausgesprochen spannend gewesen. Aber lesen Sie selbst …

Michael, kannst du einen Einblick geben, wie sich die Food Trends in den letzten Jahren verändert haben und wie Würmli Catering darauf reagiert?

Michael: Mit unserer offensichtlichen Fleisch DNA, sind und waren die letzten Jahre nicht einfach und gleichzeitig auch spannend und positiv herausfordernd. Es ging vor allem darum, unser Angebot den neuen Ernährungs-Gepflogenheiten anzupassen. Besonders wichtig war dabei, unseren Kunden glaubhaft aufzuzeigen, dass wir mehr können als Schnitzel & Filets braten. Das ist uns sehr gut gelungen. Inzwischen werden wir sogar für komplett vegetarische oder planted-basierte Events angefragt und gebucht. Dennoch, die «Liebe» zur DNA bleibt.

Nachhaltigkeit spielt in der Gastronomie eine immer grössere Rolle. Wie integriert Würmli Catering nachhaltige Praktiken in sein Angebot?

Michael: Nachhaltigkeit beginnt ganz vorne beim Einkauf. Wir priorisieren immer regionale Lieferanten. Zudem entfernen wir, überall wo es möglich und sinnvoll ist, sämtliches Plastik aus unserem Sortiment. Wenn ein Kunde «Wegwerf Table Top» bevorzugt, verwenden wir ausschliesslich recyceltes Material oder solches aus schnell nachwachsenden Pflanzenfasern, die sich wiederum recyceln oder kompostieren lassen. Dazu haben wir – wie viele andere – eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Wärme-Rückgewinnung sowie eine CO2-Kühlanlage für das gesamte Catering und die Metzgerei. Und zu guter Letzt bin ich mit einem Elektroauto zu unseren Kunden unterwegs.

Michael Kienast, Würmli Catering

Wie geht ihr mit der Herausforderung um, bei grossen Veranstaltungen eine hohe Qualität zu gewährleisten, während ihr gleichzeitig auf individuelle Kundenwünsche eingeht?

Michael: Meine Devise lautet: Weniger ist mehr. Es ist selten sinnvoll, dem Kunden 100 verschiedene Produkte zu verkaufen – auch hinsichtlich Food Waste. Entscheidend ist es, dem Kunden zuzuhören, seine Wünsche und Ansprüche genau zu erfragen und daraus eine für seine Veranstaltung massgeschneiderte Offerte zu erstellen. Das eingangs erwähnte Vertrauen kommt hier wieder ins Spiel. Wenn uns der Kunde vertraut, dann versteht er, dass es oft sinnvoller ist, sich auf die Qualität der einzelnen Produkte zu fokussieren anstatt auf deren Vielfalt.

Stichwort Food Waste: Wie verhindert ihr ein Überangebot an Speisen und gewährleistet dennoch ausreichende Portionen? Falls doch mal grössere Mengen übrigbleiben, wie geht ihr damit um? 

Michael: Das hat sehr viel mit Erfahrungswerten zu tun. Wir legen bereits bei der Offerte ein grosses Augenmerk auf den Mengenbedarf und gehen dieser Frage im Detail mit dem Kunden nach. Wie bereits erwähnt, ist es nicht unsere Philosophie, ein grosse Menge an verschiedenen Produkten zu offerieren. Wir setzen auf Klasse statt Masse. Sollten dennoch Produkte übrigbleiben, haben wir an jedem Event Take Away Schalen dabei. Damit geben wir dem Kunde und seinen Gästen die Möglichkeit, Produkte mit nach Hause nehmen zu können. Falls es wirklich einmal vorkommen sollte, dass aus irgendwelchen Gründen viel Food übrigbleibt, fragen wir bei Gassenküchen nach, ob Bedarf besteht. Dies jedoch nur, wenn die Produkte in einem einwandfreien hygienischen Zustand sind und die Kühlkette eingehalten wurde.

Viele Gäste erwarten heutzutage eine gewisse Individualisierung in der Eventgastronomie. Wie schafft Würmli Catering es, personalisierte Menüs anzubieten und dabei effizient zu bleiben?

Michael: Das sind beides grosse und wichtige Themen. Ich bin ein Verfechter der individuellen Offerten. Meine Mitarbeitenden sind angewiesen, sich genau über ihre Kunden zu informieren. Hierfür schauen wir uns die Webseite des Kunden an, lesen seine Firmenphilosophie, recherchieren, was ihn ausmacht, wie er arbeitet und in welchem Umfeld er tätig ist. Wir bevorzugen das persönliche Gespräch – per Telefon oder vor Ort. Es ist entscheidend, genau hinzuhören und auch die Informationen zwischen den Zeilen zu beachten. Oft sind es kleine Dinge, die den Ausschlag geben, dass der Kunde uns seinen Event anvertraut. Und das macht er, wenn er uns vertraut. Wenn er spürt und sieht, dass wir uns mit seinem Anliegen auseinandergesetzt haben, seine Wünsche respektiert und entsprechend versuchen umzusetzen. Beste Beispiele dafür sind die Kunden, die anrufen und sagen: «Herr Kienast, ihre Offerte ist 15 Prozent teurer als die anderen und trotzdem wollen wir mit ihnen den Anlass durchführen. Ihr Konzept und ihr Angebot überzeugen uns zu 100 Prozent.» Das macht dann so richtig Spass!

Ich gebe zu, effizient ist dieses Vorgehen kurzfristig gesehen nicht immer. Doch wir wollen unsere Kunden begeistern – und das zahlt sich langfristig dann eben doch aus.

Welche Rolle spielt die Technologie in eurem Catering-Konzept und wie nutzt ihr sie, um den Service und das Kundenerlebnis zu verbessern?

Michael: Hier haben wir sicher noch das grösste Potential. Natürlich sind wir PC-technisch sowie mit üblichen Programmen und Datenverarbeitungs-Systemen ausgestattet. Auch verfügen wir in der Küche über einzelne hoch technologische Steamer und Öfen im weitesten Sinne, die schon fast selber denken können, was die Produktionseffizienz steigert. Dennoch glaube ich, haben wir hier noch grosses Potenzial, auch wenn für mich es oft den Anschein macht, was morgen aktuell ist, ist heute schon veraltete. Der Markt verlangt ständig nach einer Technologie, die morgen erst erfunden wird. Da sind wir also doch eher klassisch unterwegs, was durchaus etwas sehr Positives hat.

Gibt es einen besonderen Food Trend oder eine Innovation im Bereich Event Catering, auf die ihr euch in naher Zukunft besonders freut?

Michael: Oh ja, da gibt es das eine oder andere, worauf ich mich sehr freue und gespannt bin, wie wir das bei Würmli Catering umsetzen können. Zum Beispiel steigt die Nachfrage nach klassischen Events kombiniert mit Streetfood stark an. Diesem Trend tragen wir Rechnung, indem wir uns zusammen mit einem Partner einen Food Trailer angeschafft haben. Nun stehen wir vor der freudigen Herausforderung, diesen mit unserem eher klassischen Catering Angebot zu kombinieren. Der Trend zu «gesund und lecker» stand bei uns schon immer im Vordergrund. Die Trends hin zu Insekten, Algen und Fleischersatz-Geschichte sind extrem spannend und gerade für uns mit einer Fleisch-DNA richtig fordernde Hausaufgaben, welche wir gerne annehmen.

Wir bedanken uns bei Michael für diesen informativen Austausch.

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